Mietboote am Kanal
Während unsere Mitstreiter von Le Boot und Locaboot erschöpft hinter der letzten Schleuse festmachen, sicher auch um sich nun das Schauspiel gemütlich vom Rand aus anzuschauen, fahren wir weiter. In den sonnigen Morgen hinein. Die Vögel zwitschern, ich sehe einen Eisvogel und die Faszination Bootfahren hat mich wieder. Wir legen unterhalb des Schlosses von Colombiers an.
Endlich sitzen wir gemütlich auf Deck in der Sonne. Der Kaffee schwappt in meiner Tasse. Kein Wunder, gerade ist ein Mietboot vorbeigeheizt. Die Besatzung ist guter Dinge, Musik wird abgespielt, fröhliche Gesichter. Dann sind sie weg. Ich hebe meine Tasse an, wieder schwappt der Kaffee, ein weiteres Plastikschiff, diesmal von der anderen Seite. Von Ruhe ist hier nichts zu spüren.
Dies hier ist die Nachsaison. Viele Leihboote liegen schon in den Häfen und doch ist die Hölle los. Eine Mietbootcrew nach der anderen schaukelt an uns vorbei und lässt uns freundlicherweise an ihrer Musik teilhaben. Sie fahren Schlangenlinien, sie feiern, sie haben Urlaub. Das kann ich sogar verstehen. Doch im Verlauf der nächsten Tage lernen wir sie zu fürchten. Privatboote sehen wir fast nur noch am Kanalrand, bei den „longue durée“ und langsam dämmert mir, warum diese Schilder hier stehen. Denn jeder andere freie Platz ist mit Mietbooten belegt. Wir wollen uns nicht ausmalen wie es hier im Sommer aussieht und versprechen uns gegenseitig, dass wir den Rückweg im nächsten Jahr so früh wie möglich antreten.