Das Schleusenmonster

Juli 2019 Vandenesse-en-Auxois

Das Schleusenmonster

Ehe der Mensch die Aussicht der Höhe bewundern darf, ist er gezwungen den Aufstieg zu bewältigen. Das gilt für  Bootsfahrer ebenso, wie für Wanderer oder Fahrradhelden. In unserem Fall bedeutete das eine große Anzahl von Schleusen, die sich kurz vor dem höchsten Punkt zum, von mir so bezeichneten „Schleusenmonster“ verdichteten. Das Monster lauert zwischen Veneray les Laumes und Puilly-en-Auxois mit 56 Schleusen auf 40 km.

Unsere erste Tagesetappe ging von Venery bis Marirgny-le-Cahouet. Das war mit 11 km und 28 Schleusen die anstrengendste Etappe der gesamten Reise. Am Ziel angekommen war für Karl jedoch noch lange nicht Schluss. Unser Impeller hat die Strecke nicht überstanden und während ich mich ausruhte musste Karl in den Motorraum, der ziemlich aufgewärmt war, das Ersatzteil wechseln.

Die nächste Tagesetappe führte uns nach Pont Royale. Sie war relativ kurz, wir kamen schon am frühen Nachmitttag an. Hier hatten wir das Monster so gut wie bezwungen. Auf den restlichen 22 km erwarteten uns nur noch 13 Schleusen und eine schleusenfreie Strecke von 10 km. In Puilly-en-Auxois hatten wir den Scheitelpunkt des Kanals erreicht. Ab jetzt liegt der Weg frei vor uns. Denn die Schließung des Kanals, die ab dem 27. Juli in Kraft tritt gilt von hier aus in Richtung Yonne.

Trotzdem blieb uns noch ein großes Abendteuer. Der Tunnel von Puilly. Er ist knapp 3,5 km lang, an der höchsten Stelle ca. 3,50 Meter hoch und ca. 5,40 Meter breit. Da heißt es ganz genau in der Mitte fahren.

Jetzt liegen wir im wunderschönen Vandenesse-en-Auxois, am Fuße des Châteauneuf und bewegen uns die nächsten Tage nicht von der Stelle. Zumindest nicht mit dem Schiff.

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