Unkomplizierte Hilfsbereitschaft
von Isabella Falk (Kommentare: 0)
Ein Start mit Hindernissen
Unsere amerikanischen Freunde
Am 23. Juni haben wir uns von Les und Carolyn im Hafen von Toulouse verabschiedet. Sie mussten noch dortbleiben, da sie neue Batterien benötigen. Wir hingegen konnten schonmal fröhlich weiterfahren. Die Schaltung war vom Mechaniker nachgestellt worden und alles schien in bester Ordnung zu sein. Dass wir unsere beiden amerikanischen Freunde so rasch wiedersehen würden, hatten wir nicht gedacht.
Doch bereits am zweiten Fahrtag spielte leider nicht nur die Schaltung wieder verrückt, auch unsere Starterbatterie gab den Geist auf. Sie explodierte. Was sich zwar schlimmer anhört als es war - jedoch eindeutig schlimm genug war. Wir schafften es gerade noch bis zu der wunderschönen Liegestelle bei Négra, und dort versuchten wir uns nicht der Verzweifelung hinzugeben. Es war Freitagnachmittag. Im Deckel der Batterie klaffte ein Loch, ein wenig Säure war ausgetreten. Zum Glück nicht allzuviel. Der nächste Mechaniker war in dem knapp 50 km entfernten Castelnaudary und wir wussten nicht, ob wir mit den verbliebenen Batterien bis dort hin kommen würden. Während wir noch im Internet nach Lösungsansätzen suchten, klingelte mein Handy und Carolyns fröhliche Stimme klang an mein Ohr. "How are you", fragte sie mich lächelnd. Im Hintergrund konnte ich Les hören. Ehe ich noch darüber nachdachte schilderte ich ihnen unser Probleme. "Oh no", klang zweistimmig an mein Ohr, mittfühlend, freundlich und auf eine ganz bestimmte Weise tröstlich. Doch dabei blieb es nicht.
Im Handumdrehen hatten die beiden einen Lösungsansatz entwickelt. Sie würden sich ein Auto mieten, eine neue Batterie kaufen und am nächsten Tag vorbeikommen, damit die Männer die neue Batterie einbauen können. Und genau so geschah es! Plötzlich gab es kein Problem mehr sondern nur noch Lösungen. Das war nun nicht das erste mal, dass uns die beiden so unkompliziert geholfen hatten. Als unsere Marie 10 Tage in der Werft gewesen waren, verbrachten wir die gesamte Zeit gemeinsam mit Les und Caroly auf der Tesserae. Es waren wirklich schöne Tage. Es gab zu keinem Zeitpunkt eine schlechte Stimmung. Obwohl wir aus unterschiedlichen Kulturen stammen, verschiedene Sprachen sprechen, auf engem Raum zusammen lebten und das Wetter teilweise gar nicht so gut war. Trotzdem hatten wir eine herrliche Zeit miteinander. Alles war einfach, jeder konnte sein wie er wollte.
Vielen Dank ihr Zwei.
PS: Die Amerikaner haben zur Zeit einen wirklichen Idioten als Präsident und es gab offensichtlich Menschen, die den gewählt haben. Unsere Zwei waren das ganz sicher nicht und auch die anderen Amerikaner, die wir auf unserer Reise getroffen haben gehören nicht zum Trump Fanclub. Ganz im Gegenteil.
Was mir hingegen bei allen amerikansichen Staatsbürgern die ich bisher traf auffiel, ist deren Unkompliziertheit, die große Hilfsbereitschaft und die Freundlichkeit. Dies gilt für alle und für Les und Caroly ganz besonders. Also, messen wir die Menschen nicht an den Idoten, die sie regieren.
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